Angela von Foligno
Am 4. Januar ist der Festtag der hl. Angela von Foligno einer der großen Mysitkerinnen der franziskanischen Familie.
„Was könntest du tun, was dir genügen würde“. Mit diesem Satz, den Angela von Christus hört beginnt ihre eigentliche Bekehrung und ihr mystischer Weg. Sie bereift, dass Gott keine religiöse Selbstoptimierung will, sondern Beziehung.
Geboren in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, in Foligno, etwa 20 km südlich von Assisi tritt sie ca. 1296 in die franzisknischen Laienbewegung,den sogenannten 3. Orden ein. Das wenige, das wir von Ihrer Biographie wissen haben wir aus ihrer „Autobiographie“ dem Liber (buch), das aber eher ein geistliches Traktat zur Gottsuche in Form eines Gesprächs mit ihrem Sekretär ist als eine reale Biographie. Sie kam wohl aus gutem Hause war verheiratet und hatte Kinder. Man weiß nicht, was sie anfänglich dazu bewogen hat, ihren Lebensstil zu ändern. Anfänglich zwingt sie sich zu sich immer größeren Busübungen, um Gott zu gefallen und ihm näher zu kommen. – Bis sie eines Tages diese innere Stimme hört, die sie fragt, „Was könntest du tun was dir genügen würde?“ damit beginnt Ihr Weg weg von der Selbstvervollkommnung hin zur Beziehungsorientiertheit. Im Laufe ihres Weges versteht sie immer tiefer den Wert und das „Gut-Sein“ der Schöpfung. Ihr Weg gipfelt in der Aussage: „Diese Welt ist voller Gott“ – man kann ihn überall entdecken.
Bald entstand Gruppe von Schülern, vor allem Franziskaner, aber auch Priester, Laien und kirchliche Würdenträger, die sich von ihrer Spiritualität beeinflussen ließen, und ihre „Vorträge“ über das geistliche Leben mitschrieben. Das so entstandene Buch wirkte auch über ihr Leben und ihren geographischen Radius hinaus. Zu den Personen die sie nachweislich beeinflusst hat gehören unter anderem Franz von Sales und Alfons von Liguori auf der katholischen und Johann Arndt und Gerhard Teerstegen auf der evangelischen Seite.